15.05.-22.05. Greifswald-Wackerballig

Wie alles begann: Neujahr 2021 Frohes Neues Jahr lieber Thomas, bei Dir Alles paletti?
Thomas: hmm… ja …..Alles Bestens. Es gibt was Neues: Neue Frau – Neues Boot……

Ankunft in Greifswald mit dem Zug: 1. Auftrag: Bringt was zu essen mit!!!! Wir ersticken in Arbeit und haben sooo einen Hunger!!

Ok. Auftrag in der Tasche, nur wo ist das Schiff??? Als wir es gesichtet hatten lag aber der Fluss zwischen uns und dem Boot, also wir wieder zurück und neuen Anlauf auf der anderen Seite.

Vor der Besichtigung des Bötchens ließen wir uns dann erstmal die Döner schmecken.
Erster Eindruck vom Boot: Wow, es schwimmt und es ist riesig!
Der Salon ist super nobel, unsere Backbordkabine irre groß, (da muss man ja in der Koje richtig zueinanderfinden um zu kuscheln).
Und alles war so liebevoll bezogen und alles war da: Handtücher, kuschelige Bettdecken und passende Kissenbezüge (natürlich selbst zurecht genäht von Daniela)

Proviant war auch an Bord. Alles an Ort und Stelle. So ein Superluxus. Es kann los gehen.

Aber leider war das Bötchen noch nicht auslauffähig.
Die Abgasrohre der Heizung mussten noch isoliert werden, die Dinghi-Garage musste noch neu und ordentlich eingeräumt werden und viele Kleinigkeiten mehr.

Irgendwann mussten wir dann aber los und haben einen kurzen Schlag bis in den Greifswalder Bodden gemacht. Dort haben wir dann für die Nacht geankert. Mir war nicht so wohl bei der Sache, weil wir wirklich, gefühlt, mitten drin im Bodden lagen.
Am nächsten Tag ging es dann aber richtig los. Segel hissen mit Elektrowinsch (welch ein Luxus) und ab die Post.
Sie Segeleigenschaften waren hervorragend. Beim 2. Hissen des Groß fiel uns dann aber auf, dass der Segelmacher Mist gebaut hatte. Die Klettverschlüsse der Segellattentaschen hielten dem Druck nicht stand. Im nächsten Hafen (Warnemünde) kam dann aber früh am Morgen der Segelmacher und hat das in Ordnung gebracht.

Nächste Station war ein Ankerplatz östlich von Fehmarn. Der Grund bestand aus Beton-artigem Lehm, der beim Ankerlichten kiloweise mit nach oben kam.

Thomas und Daniela hatte viel zu tun auf dem Überführungstörn, sowohl für das Schiff, als auch beruflich. Ein Urlaubstörn war es nicht. Der Schlag dann nach Bagenkop / Dänemark hatten wir dann bestes Segelwetter und es hat mir richtig Spaß gemacht das Boot auf Kurs zu halten. (Der Autopilot war noch in Reparatur)

Vieles musste noch ausprobiert und optimiert werden. Ein bisschen Angst hatten wir immer beim Segelbergen, wenn Thomas den halben Mast raufklettern musste um das Segel runterzuziehen.
Es stellte sich heraus, dass ein vorderes Segellattengelenk klemmte und das Fallenlassen des Groß sehr behinderte. Nach 4 Stunden Arbeit hatten wir dann das Problem gelöst und dabei festgestellt, dass es auch viel einfacher gegangen wäre. Aus Fehlern wird man schlau.
Auch ein geplanter Ölwechsel zog sich in die Länge, weil wir überlegten die Wanne unter dem Motor mit Plastikfolie auszulegen und das Altöl da hineinlaufen zu lassen. Gott sei Dank sind wir von dem Plan abgekommen und Thomas hat dann eine Vakuumpumpe gekauft, mit der es später ohne Probleme funktioniert hat.

Abends haben wir dann noch geklönt und gesungen und Ouzo aus Plastik-Eierbechern getrunken. Zum Glück mussten wir den Ouzo nicht aus Wassergläsern trinken Dank an Gaby, die die Idee mit den Eierbechern hatte. Nach 1-2 Ouzo und 2-3 Liedern ist Thomas dann oft friedlich in seiner Bankecke eingeschlafen. (Der letzte Satz wird bestimmt zensiert [Anmerkung des Autors] 😊)

Das Einlaufen dann in Wackerballig gestaltet sich dann aber doch noch etwas schwierig, da ein Unwetter uns starke Winde bescherte. Uns war es viel zu gefährlich bei dem Sturm in den unbekannten Hafen einzulaufen. Wir haben das Unwetter dann in der Geltinger Bucht abgewettert und konnten danach sicher im Hafen festmachen.
Der Hafen ist ein kleiner familiengeführter Hafen, den die Besitzerin extra wegen der Kurs 270 ausgebaggert hat. Toller Service, tolle Hafencrew

Gaby ist dann hier von Bord gegangen und ich bin noch 1 Woche geblieben und mit Thomas, Daniela und einer neuen Mitseglerin, Angelique, in die Dänische Südsee gefahren.

Vielen Dank. Wir fahren gerne wieder mit Euch. Bis dahin immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Norbert

 

Liebe Gaby, lieber Norbert, habt vielen Dank für Eure tatkräftige Unterstützung auf unserem Überführungstörn in unseren neuen Heimathafen.