Læsø - Wackerballig    Karte

Freitag, 18.08. Læsø - Anholt

Gennaker auf dem Weg nach Anholt

Der Vormittag ist der Arbeit gewidmet. Um 12:00 Uhr machen wir Feierabend und werfen die Leinen los.

Kurz danach setzen wir Vollzeug. Der Wind ist eher mäßig, dafür gibt es den einen oder anderen Regenschauer.

Zwischenzeitlich schläft der Wind ganz ein, dann kommt er wieder, ist aber schwach - allerdings jetzt raumschots, sodass wir um 16:40 die Fock bergen und den Gennaker setzen.

Die Blase zieht auch bei diesem schwachen Wind noch recht gut und wir lassen eine andere Yacht, die die ganze Zeit mehr oder weniger gleich schnell war, deutlich hinter uns.

Gegen 19:20 runden wir die Westspitze von Anholt (oder genauer gesagt, die vorgelagerten Flachwassergebiete und die zugehörige Kardinaltonne), bergen die Blase, setzen die Fock und steuern bei jetzt ca. 3 bft. auf den Hafen zu

Als wir gegen 20:15 in den Hafen einlaufen, ist dieser - ganz untypisch für Anholt - ziemlich leer und wir haben die freie Platzwahl. Um 20:20 sind die Leinen fest - am Steg mit Heckbojen.

Dummerweise trinken wir noch einen Anleger, bevor wir uns auf den Weg machen, mit der Folge, dass die örtliche Gastronomie schon die Küchen geschlossen hat und wir uns selbst vesorgen müssen.

Gut 2 Stunden nach uns kommt dann auch die andere Yacht, der wir dank Gennaker davongesegelt sind und macht in der Box direkt neben uns fest.

Samstag, 19.08. Hafentag auf Anholt

Jomfruhummer auf Anholt

Heute wollen wir die Insel erkunden. Nach einem guten Frühstück wuppen wir die Fahrräder an Land und machen uns auf den Weg. Ziel ist die Nordost-Spitze, wo es auch Robben geben soll.

Anfangs leisten uns unsere Fahrräder gute Dienste, auch wenn wir ein wenig bergauf strampeln müssen. Als wir dann allerdings die "Wüste" erreichen, müssen wir recht schnell feststellen, dass hier mit den Rädern kein Durchkommen ist. Auch die auf der Karte eingezeichneten Wege bestehen aus losem Sand und man sinkt mit den Rädern komplett ein.

Wir überlegen kurz, die Räder abzustellen und zu Fuß weiterzugehen, aber dafür sind wir bzgl. des Schuhwerks nicht ausgerüstet.

Also kehren wir um, setzen unsere Tour über die Nordseite fort und halten am Strand ein wenig die Füße ins Wasser.

Gegen 18 Uhr sind wir zurück in Hafennähe und gönnen uns in einem der Lokale mit Außengastronomie leckeren Fisch und Jomfruhummer (Kaisergranaten), danach noch ein riesiges Eis.

Sonntag, 20.08. Anholt - Grenaa

Wir überlegen kurz, ob wir noch einen Tag auf Anholt bleiben sollen, um doch noch zur Ostspitze zu wandern. Da wir aber nur noch begrenzt Zeit zur Verfügung haben, die Windvorhersage für die kommende Woche ziemlich mau ist und Daniela noch dazu die nächsten Tage arbeiten muss (Kollege im Urlaub), beschließen wir, weiterzusegeln, werfen um 10 Uhr die Leinen los und setzen kurz darauf Vollzeug.

Pünktlich um 12 ereilt uns die vorhergesagte Flaute, sodass wir bald die Segel bergen und den Motor anwerfen.

Später gibt es wieder etwas Wind und wir können noch einen guten Teil des Weges segeln.

Um 18:40 sind wir in Grenaa fest am Steg - mehr war bei dem Wind einfach nicht drin.

Montag, 21.08. Grenaa - Rugard

Wolken vor Rugard

Daniela muss, wie gesagt, die ganze Woche arbeiten und so verbringt auch Thomas den Tag mit Arbeit und wir werfen erst um 16:55 die Leinen los

Kurze Zeit später setzen wir Vollzeug und kreuzen gegen den Wind an, der eher mäßig aus südlichen Richtungen weht.

Gegen 7 gibt es eine Schrecksekunde: 7 sm vom Land entfernt und ohne andere Schiffe in der Nähe sind wir vielleicht nicht ganz so aufmerksam, wie wir sein sollten und plötzlich sehen wir ca. 3-4 Bootslängen voraus eine gelbe Spierentonne, der wir noch gerade und eben ausweichen können. Was hat die da verloren? 7 Meilen vom Land entfernt und auf über 20 m Wassertiefe???

Gegen 20:30 bergen wir die Segel und ankern ca. 9 sm südlich von Grenaa.

Dienstag, 22.08. Rugard - Nordby / Samsø

Auch heute ist wieder ein Feierabend-Törn angesagt. Anker auf um 17:05.

Bei südlichen Winden um 2-3 kommen wir nur mäßig voran, bis um 21:10 der Wind plötzlich völlig einschläft und wir die Segel bergen und die Fahrt unter Motor fortsetzen.

Gegen 21:55 hat Neptun ein Einsehen und schickt uns wieder Wind, jetzt mit 4 bft und um SW. Wir setzen Segel und kommen gut voran, eine Zeitlang sieht es sogar so aus, als könnten wir unser Ziel direkt anliegen. Leider dreht der dann aber noch etwas und wir müssen den einen oder anderen Holebug einlegen.

Mittlerweile ist es stockduster und wir schalten das Radargerät ein, um nicht völlig im Blindflug unterwegs zu sein.

In der nördlichen Bucht von Samsø gibt es laut Karte eine Fischzuchtanlage, deren Ecken mit (natürlich unbefeuerten) Tonnen markiert sind. Eigentlich mit GPS und Navionics kein Problem, wenn man sich denn sicher sein könnte, dass die Karte wirklich up to date ist und die Tonnen sich dort befinden, wo sie eingezeichnet sind. Wir sind froh, als wir die Tonnen im Radar dort sehen, wo sie laut Karte hingehören.

Um 23:30 fällt der Anker. Wir essen noch eine Kleinigkeit und fallen dann ebenfalls - in die Koje.

Mittwoch, 23.08. Nordby - Ballen

Nach der Arbeit lichten wir um 17:20 den Anker, und da kein Wind ist, heißt es zunächst: motoren. Gegen 18 Uhr gibt es dann doch noch etwas Wind und wir können den Rest der Strecke bis Ballen segeln.

In Ballen herrscht gähnende Leere - die Saison scheint wirklich vorbei zu sein. Auf der Hintour war der Hafen noch rappelvoll und wir waren froh, am frühen Vormittag einen Liegeplatz zu bekommen.

Natürlich ist jetzt am Abend in Ballen die Fischbude zu, aber wir nehmen uns vor, morgen nochmal ein paar von diesen leckeren Fischfrikadellen zu holen.

Donnerstag, 24.08. Ballen - Bogense

Meerjungfrau an der Hafeneinfahrt von Ballen

Mittags gehen wir erstmal zu der Fischbude und holen uns Fischfrikadellen, Moslitos und ein Stück Dorschrogen.

Wir werden heute etwas früher mit der Arbeit fertig und werfen gegen 15:20 die Leinen los.

Kurz darauf setzen wir Vollzeug - ohne so richtig zu wissen, wo es heute hingehen soll. Wir befragen Windy und entschließen uns nach diversen Winddrehern und für morgen vorhergesagtem Südwind, nach Bogense zu gehen.

Klar, dass die Windvorhersage sich später nochmals ändert und es nun nach Westwind aussieht - da wäre Juelsminde die geschicktere Wahl gewesen, um dann morgen mit halbem Wind Richtung Middelfart zu kommen. Egal, wir ändern das jetzt nicht nochmal um.

Der Hafen von Bogense besteht aus einem "normalen" Marinabereich mit Stegen und Boxen, eher passend für kleinere Boote und einem laaaaaangen Kanal, der ebenfalls Liegeplätze bietet.

Dort angekommen, erwartet uns das übliche Problem: Ein Motorboot (nicht länger als 8 oder 9 Meter) hat so angelegt, dass davor und dahinter noch jeweils ca. 10-12 Meter Pier frei wären - zusammen genug für uns, gestückelt nicht. Die Crew ist an Bord und auf unsere Bitte, ein wenig zu verholen, brabbelt der Mann etwas von "da muss ich ja den Motor anwerfen". Wir geben uns Mühe, nicht lauthals zu lachen und überzeugen ihn davon, dass man das auch ohne Motor mit den Leinen und Muskelkraft erledigen kann, was dann auch problemlos gelingt.

Um 20:20 haben wir die Leinen fest.

Freitag, 25.08. Bogense - nördl. Fredericia

Daniela macht gegen Mittag Feierabend, nimmt sich ein Fahrrad und erkundet ein wenig die Gegend - nicht, ohne beim Fischladen 'reinzuschauen und Fisch für's Abendessen mitzubringen.

Gegen 15 Uhr legt auch Thomas die Arbeit nieder und wir werfen die Leinen Los. Es ist Kreuzen bei eher mäßigem bis gelegentlich auch schwachem Wind angesagt, der nur gelegentlich böig auffrischt und irgendwann ganz einschläft.

Gegen 19 Uhr werfen wir nördlich von Fredericia im Flachwasserbereich den Anker.

Samstag, 26.08. Fredericia - Alsfjord

Flaute

Um 10:50 lichten wir den Anker und motoren bei absoluter Flaute Richtung Middelfart.

Stefan und Fred, die ebenfalls ihren Liegeplatz in Wackerballig haben, sind seit ein paar Tagen mit der "Spleen" in unsere Richtung unterwegs und wir vereinbaren, uns irgendwo zu treffen und einen Kaffee zusammen zu trinken.

Als wir gegen 14 Uhr auf den vereinbarten Treffpunkt zudampfen, erhascht uns ein kapitaler Wolkenbruch, der aber glücklicherweise ebenso schnell wieder vorbei ist, wie er begonnen hat.

Wir ankern in Hejlsminde Bugt und die "Spleen" kommt längsseits - jetzt wieder bei strahlendem Sonnenschein.

Rund eine Stunde später kündigt sich (zunächst nur im Windy) etwas Wind an und wir brechen auf, denn wir wollen noch ein Stück in Richtung Heimathafen schaffen. Wind war ja für heute Nachmittag durchaus angesagt und tatsächlich setzen wir nach gut 3 Meilen Motorfahrt Segel und kommen dann auch ganz ordentlich voran. Die Passage des engen Fahrwassers nördlich/westlich von Ärö ist spannend, zumal wir auch noch einer Fähre ausweichen müssen. Man hat uns gewarnt, dass die hier einfach draufhalten...

Wieder sieht es eine Zeitlang nach einem Anlieger in den Alsfjord aus, aber der Wind ist rückdrehend und so müssen wir doch noch ein paar Kreuzschläge einlegen. Gegen 22 Uhr werfen wir im Alsfjord gegenüber der Einfahrt nach Dyvig den Anker.

Sonntag, 27.08. Alsfjord - Wackerballig

Wieder in Wackerballig

Als wir nach einem gemütlichen Frühstück gerade dabei sind, aufzuräumen und das Boot seeklar zu machen, sehen wir, wie aus der Ausfahrt von Dyvig eine ganze Armada von Segelbooten herauskommt. Daniela nimmt das Fernglas und meint "komisch, das sind ja alles Hallberg-Rassys". Und tatsächlich, eine kurze Recherche im Internet zeigt, dass hier gerade ein Hallberg-Rassy-Treffen stattfindet.

Wir lichten den Anker, setzen Segel und müssen uns durch eine Verkehrsdichte quetschen, wie sie hier wohl eher selten ist.

Vor Snobaek Huk, wir segeln auf Bb-Bug, kommt eine kleinere Yacht, auf Stb-Bug segelnd, auf uns zu und macht keinerlei Anstalten, uns auszuweichen. Erst als wir sie antröten machen sie uns sichtlich widerwillig Platz und man hat den Eindruck, sie wollten einfach mal ausprobieren, wer die stärkeren Nerven hat. Uns sind solche Zeitgenossen zuwider.

Wir bergen die Segel (den Kanal Richtung Sönderborg hochzukreuzen ist uns zu eng) und werfen den Motor an. Zeitlich haben wir es ganz gut abgepasst, wir kommen so gegen 14:30 vor der Brücke an, die immer um :38 auf geht.

Auslaufend vor Sønderborg sehen wir vor uns eine Regenfront, die allerdings Richtung Osten zieht und es gibt noch ein wenig Diskussion. Thomas will Segel setzen, Daniela (vernünftigerweise) nicht. Die Front zieht ab, ohne dass wir allzu viel davon abbekommen. Als sie weg ist, setzen wir Vollzeug und können die Strecke bis Wackerballig noch schön segeln.

Gegen 18 Uhr sind wir fest in unserer Box und unser wunderschöner, langer Sommertörn ist zu Ende. Den Anleger garnieren wir mit der letzten Fischfrikadelle aus Ballen. Als Abschluss gehen wir später noch im "Strandhus" eine Muschelpfanne essen.