14.01.2024

Sicherheitstraining bei Fire Safety Training in Elsfleth

Einsteigen in die Rettungsinsel

Natürlich könnte man im Januar bei nasskaltem Wetter am Wochenende gemütlich auf der Couch chillen. Man kann aber auch etwas für die Sicherheit in der kommenden Saison tun. Und so haben wir uns am Freitagnachmittag auf den Weg nach Elsfleth zu einem world sailing offshore training gemacht.

Thomas hatte dieses Training 2016 schon einmal absolviert, für Daniela war es neu.

Am Samstagmorgen um 8 (für Daniela definitiv vor dem aufstehen) ging es mit einer kurzen Begrüßung und Einweisung los.

Die insgesamt 18 Teilnehmer wurden auf 2 Gruppen aufgeteilt. Gemeinsame Theorieeinheiten gab es für einen allgemeinen Teil und zum Thema Signalmittel, alles andere dann in den Kleingruppen.

Highlight der Praxiseinheiten ist definitiv das Überlebenstraining im Wellenbad. Wir wussten vorher, dass die Wassertemperatur 22°C beträgt. Das hört sich zunächst harmlos an, aber wir haben uns genau so angezogen, wie wir es auch zum Segeln bei kaltem Wetter auf der Ostsee tun - Thermounterwäsche, Flecepullover, Latzhose, Segeljacke.

Nach der Einweisung und dem Anlegen der Rettungswesten erfolgt buchstäblich der Sprung ins kalte Wasser. Die Westen sind halbautomatisch konfiguriert, man muss sie also selbst auslösen.

Nachdem alle ins Wasser gesprungen waren, folgten ein paar Übungen zum Eingewöhnen, noch ohne Welle. Bilden einer Raupe, Bilden eines Kreises, Wassertreten für "weißes Wasser" zur besseren Sichtbarkeit aus der Luft.

Dann wurde das Wetter schlechter. Die Welle wurde eingeschaltet (zunächst nur 60cm., dann in Stufen immer mehr, auch mit Kreuzsee), eine Wassersprühanlage sorgte für Regen, 4 große Gebläse für ordentlich Wind und es wurde dämmerig. Durch Regen und Gischt schluckt man da schon einiges an Wasser.

Unter dem Hubschrauber

Nacheinander und einzeln schwimmt jeder zur Rettungsinsel, die durchgekentert im Wasser liegt und richtet sie auf, steigt ein, wieder aus, und zurück zur Gruppe.

Anschließend paddeln alle gemeinsam die rund 15 Meter zur Insel und steigen ein, einer nach dem anderen. Gar nicht so einfach, bei ordentlich Welle, mit der Rettungsweste vor der Brust.

Die Insel wird verschlossen, das Licht geht komplett aus, nochmal volle Welle und dann wird die Insel auch noch von außen kräftig gedreht. Nichts für schwache Mägen.

Nach ca. einer Minute die Erlösung: Ein Licht, noch mehr Krach, der Hubschrauber ist da!

Nacheinander werden alle mit einer Rettungsschlinge vom Hubschrauber (hier vertreten durch einen 6 Meter hohen Kran, ein Vertikalgebläse und eine Plattform) abgeborgen.

Handfackel

Alles überstanden? Denkste! Nachdem alle abgeborgen sind, springen wir wieder ins Wasser (einer nach dem anderen, diesmal mit aufgeblasener Weste), schwimmen einmal längs durch das Becken und klettern dann eine Rettungsleiter hoch - natürlich bei voller Welle.

Zu guter letzt bilden wir noch eine Plattform aus Menschen und transportieren eine bewusstlose Person zur Rettungsinsel.

Praktische Übungen mit Signalmitteln (Rauchtopf, jeder zündet eine Handfackel), Lecksicherung (in einem entsprechend präparierten Boot) und ein toller Crashkurs in erster Hilfe runden das Programm ab.

Fazit: Absolut empfehlenswert! Das Team ist hoch motiviert und absolut professionell! Man bekommt sehr eindrücklich demonstriert, was geht und was nicht - und dass man das nie in der Realität erleben möchte.