Oslo - Risholmen    Karte

Freitag, 28.07. - Montag, 31.07. - Oslo

Gläserne Architektur in Oslo

Der Hafen des königlichen Segelclubs wird nur wenig von Gästen angelaufen und ist sehr ruhig, sodass wir ausgezeichnet schlafen. Die sehr sauberen Sanitäranlagen erscheinen zunächst mit einer Toilette und 2 Duschen für die Frauen und 2 Toiletten und 2 Duschen für die Männer für die mehr als 300 Liegeplätze stark unterdimensioniert, sind aber völlig ausreichend, da kaum jemand im Hafen übernachtet.

Am Freitagvormittag arbeiten wir und gehen zwischendurch (zu Fuß) zum ca. 800 m entfernten Spar, um unsere Vorräte aufzufrischen. Gegen 16 Uhr brechen wir auf, um Angélique, die uns übers Wochenende besucht, vom Bahnhof abzuholen. Die Stadt ist mit der kleinen Fähre, die alle 20 Minuten fährt, gut zu erreichen - leider nur bis 18 Uhr, dann stellt die Fähre ihren Dienst ein. Danach gibt es dann die Buslinie 30, von deren nächster Haltestelle zum Hafen es allerdings rund 10 min. Fußweg sind.

Kleiner Tipp für das sight-seeing: Besorgt Euch den Oslo Pass, er gilt als Fahrkarte für alle Busse, Bahnen und Fähren (NICHT zum Flughafen) und als Eintrittskarte für die meisten Museen. Wir nehmen die Variante für 48 Stunden (die wirklich minutengenau ab Aktivierung gelten).

Oslo ist wirklich eine Reise wert. Es gibt viel moderne, schön gemachte Architektur und jede Menge Museen für alle Interessenslagen. Sehr gut gefallen uns als Segler das Fram-Museum und das Kon-Tiki-Museum, die am Samstag auf dem Programm stehen. Am Sonntag überrascht uns der Regen und wir flüchten ins National-Museum mit diversen Ausstellungen zu moderner Kunst. Nicht immer unser Geschmack, aber vermutlich fehlt es uns einfach an Kunstverstand.

Montag, 31.07. Oslo - Søn

Käsebrett nach Bouillabaisse

Nach ein paar Stunden Arbeit werfen wir um 11:15 in Oslo die Leinen los, ohne genau zu wissen, wo es heute hingehen soll. Leider gibt es keinen Wind, sodass wir die Segel eingepackt lassen. Ansonsten ist uns das Wetter aber wohlgesonnen und der Tag verläuft weitestgehend ereignislos. Gegen 16 Uhr haben wir keine Lust mehr, noch weiter zu motoren und beschließen, in die Bucht von Søn einzulaufen, es da mit dem Hafen zu versuchen oder zu ankern.

Als wir uns dem Gästehafen nähern, ist der äußerste Steg komplett frei und der Hafenmeister bittet uns längsseits. Um 16:45 sind die Leinen fest. Auf dem Steg steht ein großes Schild mit dem Hinweis, die Hafengebühren über gomarina.com zu bezahlen. Die Webseite allerdings nimmt keine Zahlung entgegen, man muss sich eine App installieren und dann auch noch zwingend ein Foto des Bootes hochladen - nicht gerade benutzerfreundlich.

Was uns wirklich überrascht, sind die Einkaufsmöglichkeiten. In direkter Hafennähe gibt es Restaurants, einen Bäcker, einen Fischladen, einen Laden mit Bootszubehör, einen richtig großen Supermarkt und 2(!) Friseure.

Abends essen wir in einem der Restaurants eine Bouillabaisse, die sehr lecker schmeckt. Es hätte nur für 2 Personen und 700 Kronen etwas mehr sein dürfen. Dazu lassen wir es richtig krachen und gönnen uns eine Flasche Wein. Er ist gut, aber den Preis verdrängen wir lieber. Wir verbuchen das als Feier zum Bergfest unseres Törns.

Wie gesagt, es hätte etwas mehr sein dürfen und so runden wir unser Abendessen später an Bord noch mit einem Käsebrett mit Weintrauben und Seehasenkaviar (der hier billiger ist als zu Hause) ab.

Dienstag, 01.08. Hafentag in Søn

Fischtheke in Son

Als Thomas frühmorgens duschen möchte, ist es soweit: Den ganzen Törn bis hierhin haben wir kein Bargeld gebraucht - sowohl in Dänemark als auch in Norwegen ist das ziemlich aus der Mode. Nun aber möchte der Duschautomat gerne Kronen-Münzen haben. Dazu heißt es, wenn man Münzen braucht, möge man sich an den Hafenmeister wenden.

Das Hafenbüro ist zu, aber da stand doch ein Schild "Hafenmeister" auf dem Steg, das auf ein Boot zeigte... wirklich? Kurz am Boot geklopft und tatsächlich, es ist jemand da. Er ist schon älter und erzählt, dass er das hier nur noch so aus Spaß macht. Und er hilft mit ein paar Kronen aus. Wir spendieren ihm eine Dose Krombacher, die hier vermutlich ein mehrfaches kosten würde...

Daniela lässt sich bei einem der Friseure die Haare schneiden. Als es an's kassieren geht, kostet es plötzlich doppelt so viel, wie vorher gesagt. Nepp oder Missverständnis? Wir werden es nie erfahren.

Den Rest des Tages arbeiten wir. In der Mittagspause machen wir einen Abstecher in den Fischladen und kaufen uns dort die leckersten Fischfrikadellen, die wir je gegessen haben und für das Abendessen eine Meerforelle. Abends folgt ein Besuch des Supermarkts, um uns mit neuem Proviant einzudecken.

Mittwoch, 02.08. Søn-Eldøya

Eldoya

Nachdem wir den Tag weitestgehend mit Arbeit verbracht haben, werfen wir um 16:40 die Leinen los, um nicht in diesem zugegebenermaßen sehr schönen Hafen Wurzeln zu schlagen.

Knapp eine Stunde später setzen wir bei mäßigem Wind Vollzeug. Kurze Zeit später holt uns eine Gewitterfront (fast) ein und es briest merklich auf. Wir trauen dem Frieden nicht und fangen an, die Segel zu bergen. Aber die Front zieht ebenso schnell an uns vorbei, wie sie gekommen ist und danach schläft der Wind ganz ein. Nach etwas Gedümpel bergen wir um 19:20 endgültig die Segel und gehen östlich von Eldøya, gegenüber Larkollen (59°19,6 N, 10°39,2 E) vor Anker

Do, 03.08. Eldøya - Risholmen

Risholmen

Nach einem arbeitsreichen Tag mit diversen Telcos lichten wir um 16:30 den Anker. Wind gibt es nicht und so motoren wir 2 Stündchen gen Süden, bevor wir um 18:45 in Risholmen (59°13,9 N 10°44,4 E) in einer kleinen Bucht den Anker werfen. Hier ist gerade und eben genug Platz für unseren Schwojkreis. Die Bucht ist ein Traum und so fällt es uns nicht schwer, auch am Freitag hier zu bleiben (und zu arbeiten).

Am Freitag gibt es hier dann noch eine Premiere: Daniela betätigt sich als Friseurin, da Thomas in Søn keine Zeit (und bei den Preisen auch keine Lust) hatte, zum Friseur zu gehen. Das Ergebnis ist beachtlich. Aus einem Klobesen ist wieder ein menschlicher Haarschnitt geworden - und das, obwohl nur eine Küchenschere zur Verfügung stand.

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