Risholmen - Bovalstrand     Karte

Samstag, 05.08. Risholmen - Herføl

Die Kurs270 in der Tøftebukta

Nach spätem Aufstehen, einem gemütlichen Frühstück und (erfolglosem) Angeln lichten wir um 14:00 Uhr den Anker.

Zunächst ist Ententeich, aber dann kommt etwas Wind auf und wir setzen um 14:50 Segel, um raumschots vor der Küste südwärts zu laufen.

Der Wind nimmt im Laufe des Nachmittags zu und gegen 17 Uhr nehmen wir das Groß ins erste Reff. 20 Minuten später geht es ins 2. Reff und auch die Fock wird auf 50% verkleinert. Mittlerweile hat der Wind auch gedreht und wir segeln erst mit halbem Wind, dann hoch am Wind mit ordentlich Lage. Da die Yacht aber gut steuerbar bleibt, verzichten wir auf's 3. Reff.

Gegen 18:20 bergen wir die Segel und schlängeln uns entlang der Seegrenze zwischen Norwegen und Schweden in den Fjord. Da wir dann nach Norden in die Bucht einbiegen, die wir uns ausgesucht haben, kann die norwegische Gastlandflagge für's erste oben bleiben.

Als wir gerade dabei sind, den Anker klar zu machen, nähert sich ein Mann auf einem Wasserscooter, der eine Reifen-ähnliche Spaßluftmatratze mit 4 Mädchen darauf im Schlepptau hat.

"Do you speak english?"
Wir bejahen.
Ob wir über Nacht bleiben wollten?
Wir bejahen erneut.
Dann sollten wir doch die große gelbe Boje nehmen, die wäre frei und hätte einen 7 t schweren Betonblock als Verankerung, da könnten wir ruhig schlafen. Auch unsere Frage, ob denn von der Boje aus zum Land hin genug Platz / Tiefgang sei, bejaht er.
Wir nehmen dankend an. Er hilft uns noch beim Aufnehmen der Boje, lehnt das angebotene Bier mit einem "maybe later" ab und weg ist er.

Sonntag, 06.08. Herføl - Krossholmen

Panoramabild der Bucht in Krossholmen

Über Nacht hat der Wind gedreht und wir liegen jetzt von der Boje aus genau Richtung Land. Eine Lotung am Heck ergibt rund 3,30 m Wassertiefe - also etwas mehr als die berühmte Handbreit.

Regenschirm im Fenster

Nach dem Frühstück macht Daniela sich mit dem SUP auf den Weg, um die Gegend zu erkunden (und eins der wenigen Fotos der Kurs270 zu schießen, siehe oben), während Thomas sich mit Elektronik-Basteleien beschäftigt.

Später ziehen wir noch gemeinsam los - der Blick ist wirklich atemberaubend.

Um 14:15 werfen wir die Leine los und setzen ca. eine Stunde später bei nördlichen Winden um 2-3 Segel. Wohin es gehen soll, wissen wir noch nicht genau. Wir haben uns ein paar Ankerplätze aus der Karte ausgesucht, an denen man den angesagten Sturm der nächsten Tage gut abwettern kann.

Der Wind bleibt eher mäßig und so beschließen wir, nicht die südlichste unserer Alternativen zu nehmen, sondern Krossholmen anzulaufen. Um 18:45 bergen wir die Segel und liegen um 19:40 vor Anker. auf 7-8 m Wassertiefe stecken wir 50 Meter Kette - das sollte auch bei zu erwartendem Starkwind reichen.

Platz zum schwojen ist mehr als genug da, wir sehen nur ein einziges anderes Boot und das liegt auch schon eine Bucht weiter.

Zum Abendessen naschen wir ein wenig von dem leckeren Brot aus Son mit Käse und machen uns eine gemischte Pfanne aus den Resten des Fiskepuddings und der Kartoffeln von gestern, ergänzt mit etwas Gemüse - was sich gar nicht als so einfach erweist: Direkt über dem Herd gibt es ein Fenster, das wir "Dunstabzugshaube" nennen und beim Kochen meistens offen haben. Leider würde es uns dann aber ins Essen regnen. Wir behelfen uns mit einem Regenschirm - siehe Foto.

Montag, 07.08. bis Mittwoch, 09.08. - Boat-Office Krossholmen

Sowohl Montag als auch Dienstag gießt es die meiste Zeit in Strömen. Vom Sturm bzw. Starkwind, der draußen auf dem Skagerrak unterwegs ist, bekommen wir hier glücklichwerweise wenig mit, sodass wir uns unseren Jobs widmen können.

Wobei - etwas mehr Wind wäre gar nicht so schlecht, dann könnte unser Windgenerator uns besser mit Strom versorgen. So müssen wir dann doch irgendwann den Dieselgenerator mal eine halbe Stunde laufen lassen.

Am Mittwoch ist das Wetter etwas besser, aber noch nicht so, dass es uns nach Feierabend zum Segeln verlocken würde. Wir denken kurz derüber nach, noch in den nahegelegenen Hafen zu verholen, aber irgendwie sind wir dann zu träge dafür.

Donnerstag, 10.08. Krossholmen - Bovalstrand

Eine von 1000 Schären

Heute ist deutlich besseres Wetter angesagt, allerdings auch mit relativ wenig Wind. Wir frühstücken in Ruhe und lichten so gegen 11 den Anker. Statt sofort 'rauszufahren, wählen wir zunächst einen Weg innerhalb der Schären und genießen die herrlich schöne Landschaft. Die erste Meile motoren wir noch, als es dann etwas weniger eng wird, setzen wir Segel - das Groß im 1. Reff, um im Falle eines Falles besser manövrieren zu können.

Gegen 13 Uhr erreichen wir die offene See und merken schnell, dass das keine gute Idee war. Der Schwell der letzten Starkwindtage läuft noch heftig nach, der Wind jedoch ist schwach - keine gute Kombination. Wir reffen aus, aber auch das reicht nicht. Am Wind geht es noch - aber da müssen wir nicht hin. Auf Raumschotskursen rollen wir heftig, die Segel schlagen - entnervt bergen wir schon bald die Segel und setzen unsere Fahrt (heftig rollend) unter Motor fort.

Wir sind froh, als wir die Durchfahrt zwischen den ersten Schären passieren und das Rollen schlagartig aufhört. Als Highlight sehen wir 2 Delfine.

Gegen 15 Uhr erreichen wir den Gästehafen von Bovalstrand - leider hängen aber an allen Gästeplätzen "reserviert"-Schilder und auch telefonisch erreichen wir niemanden, sodass wir unverrichteter Dinge wieder abziehen und uns um die nächst Ecke einen Ankerplatz suchen.

Nach einem schnellen (alkoholfreien) Ankerschluck machen wir das Dinghi klar und paddeln an Land. Paddeln? Paddeln. Oder genauer gesagt pullen. Angesichts einer Entfernung von 100 Metern und schwachem Wind verzichten wir auf den Motor. Irgendwo am Ufer hat jemand eine recht wacklige Leiter an den Felsen gehängt, an der wir das Dinghi festbinden. Der Aufstieg gelingt uns, ohne dass jemand oder etwas ins Wasser fällt.

Sonnenuntergang vor Bovalstrand

Den Müll, der sich in den letzen Tagen angesammelt hat, haben wir gut verpackt in doppelten Müllsäcken in unseren Rucksäcken. Und richtig, schon nach ein paar Schritten steht eine öffentliche Mülltonne am Straßenrand, sodass wir ihn ordnungsgemäß entsorgen können. Auf unserem Weg zum Supermarkt kommen wir noch an einer solchen Einzeltonne und an einer Sammelstation mit mehreren Tonnen (die farbigen Punkte auf den Tonnen können wir leider nicht zuordnen, scheint aber Mülltrennung zu sein) vorbei. Im Gegenzug sehen wir nicht ein einziges Stück Abfall irgendwo in der Natur herumliegen.

Der Supermarkt in einem knappen km Entfernung ist recht gut sortiert, sodass wir unsere Vorräte auffüllen können. Unter anderem erstehen wir ein Pfund Hack und 3 Stangen Lauch, aus denen Daniela uns zum Abendessen eine leckere Käse-Lauch-Suppe zaubert.

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